Theiß geht nächsten Schritt
Einen schmerzlichen Abgang wird der TV 05/07 Hüttenberg nach der laufenden Saison zu verzeichnen haben. Denn Eigengewächs Niklas Theiß wird den Handball-Zweitligisten im kommenden Sommer verlassen, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen.
Der 21-Jährige Hochelheimer, der seit den Minis das Trikot des TVH trägt, gehört bereits seit 2020 zum Kader der ersten Mannschaft und schaffte unmittelbar nach der Jugend den Sprung in die 2. Bundesliga. Zwar war der großgewachsene Linkshänder zunächst nur Ergänzungsspieler, zeigte durch seine gewaltige Sprung- und Wurfkraft sowie sein gutes Auge aber schon früh, welch großes Potenzial in ihm steckt und reifte schnell zum Stammspieler.

Theiß trägt seit den Minis das Trikot des TVH
In der laufenden Saison zeigt Theiß, dass er mit seinen jungen Jahren bereits zu den absoluten Führungsspielern des TVH gehört. Mit teils überragenden Leistungen in Angriff aber auch Abwehr hat er maßgeblichen Anteil am derzeitigen Höhenflug der Blau-Weiß-Roten. Das führte dazu, dass auch Nachbar HSG Wetzlar auf den schlaksigen Sympathieträger aufmerksam wurde und ihn kurzerhand im Dezember per Doppelspielrecht für zwei Spiele für den verletzten Nemanja Zelenovic verpflichtete. Insbesondere beim 31:30-Heimsieg der Wetzlarer gegen Leipzig hatte der Ur-Hüttenberger mit vier blitzsauberen und teils entscheidenden Treffern einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg des Erstligisten. Offenbar überzeugte seine Leistung ebenfalls die Verantwortlichen der HSG Wetzlar, die ihn nun ab Sommer vollständig unter Vertrag nehmen werden. Ab Sommer wird Niklas Theiß also weiter Gelegenheit haben, sich im Handball-Oberhaus zu beweisen.
Der Abgang von „Niki“, der zusammen mit David Kuntscher ein torgefährliches Duo im rechten Rückraum bildet, wird für den TVH nicht nur sportlich sondern auch menschlich nicht leicht zu kompensieren sein. Dennoch bleibt TVH-Geschäftsführer Timm Schneider noch etwas Zeit, auf den Abgang zu reagieren und entsprechenden Ersatz zu verpflichten. Und den Hüttenberger Zuschauern wenigstens noch eine halbe Saison, in der sie sich hoffentlich über weitere Höhenflüge ihrer Mannschaft mit „Air Theiß“ - wie ihn die heimische Presse kürzlich betitelte – freuen dürfen.

Niklas Theiß: „Nach 16 Jahren TVH fällt es mir natürlich sehr schwer, meinen Heimatverein zu verlassen. Ich habe dem Verein alles zu verdanken und freue mich erstmal auf eine erfolgreiche Rückrunde. Für mich ergab sich jetzt kurzfristig die Möglichkeit, meinen nächsten Schritt zu gehen und ich sehe mich als Vorreiter aus der gemeinsamen Jugendarbeit zwischen Hüttenberg und Wetzlar, den Weg in die 1. Liga zu gehen. Ich freue mich, dass ich in der Region bleibe und weiterhin einige Heimspiele des TVH schauen kann.“
Stefan Kneer (Trainer TVH): „Auf der einen Seite finde ich es natürlich schade, dass Niki uns verlässt, aber auf der anderen Seite freue ich mich auch für ihn, dass er nun die Möglichkeit bekommen hat, ab nächster Saison in der 1. Bundesliga zu spielen. Das zeigt aber auch, dass wir unseren Weg weiter gehen werden, talentierte Spieler zu uns zu holen und weiter auszubilden sowie ihnen die Chance zu geben, sich hier weiterzuentwickeln und dann den nächsten Schritt zu gehen. Wir werden auch hier wieder eine Lösung finden, daher überwiegt bei mir die Freude und der Stolz, dass Niki das geschafft hat.“
Timm Schneider: „Natürlich hört sich der Abgang von Niki erst einmal nicht schön an. Auf der anderen Seite ist es eine super Auszeichnung, dass wir einen aus Hüttenberg stammenden Spieler so entwickeln konnten, dass er den Sprung aus der 2.Liga direkt in die 1.Liga schafft. Das ist besonders im Rückraum nicht einfach, aber mit seiner Spielintelligenz und seinen Fähigkeiten hat er in den beiden Spielen für die HSG Wetzlar definitiv gezeigt, dass er das Zeug dazu hat. Es zeigt auch, dass die Kooperation mit der HSG Wetzlar immer besser funktioniert. Für die Zukunft kann das ein sehr interessantes Projekt werden, von dem alle Seiten profitieren werden. Daher freut es mich auch für Niki, dass er sich sportlich so entwickelt hat, dass er den Weg gehen kann, und damit auch neue Eindrücke im Profihandball erhält. Ich wünsche ihm auf seinem Weg nur das Beste und hoffe, dass er sich weiterhin steigert und in der 1.Liga seinen Mann steht.“