
Heimsieg gegen Coburg dank starker Abwehrleistung
In der 2. Handball-Bundesliga gewinnt der TV 05/07 Hüttenberg dank einer bärenstarken Abwehrleistung zuhause gegen den HSC Coburg mit 27:25 (13:13) und fährt damit zwei wichtige Zähler ein.
In einer umkämpften Partie nutzten die Mittelhessen eine Coburger Schwächephase nach der Halbzeit, um sich entscheidend abzusetzen. Dabei sah es in Durchgang Eins vor allem wegen der mangelnden Chancenverwertung stellenweise nicht danach aus, dass der TVH am Freitagabend die Oberhand behalten sollte.
Vit Reichl eröffnete zwar die Partie direkt mit einem sehenswerten Treffer nach schönem Anspiel von Ian Weber, doch es sollte vorerst die letzte Hüttenberger Führung gewesen sein. Denn zunächst übernahmen die Gäste durch drei Treffer in Folge das Zepter.
Es wurde die erwartet spannende Partie, in der besonders die Defensive hervorstach. Zwar gelang es dem TVH ein ums andere Mal das Coburger-Bollwerk durch temporeiche Angriffe zu knacken, jedoch scheiterten die Blau-Weiß-Roten immer wieder aussichtsreich am in der ersten Hälfte starken Kristian van der Merwe im Tor der Gäste.
So konnte sich Coburg in der 19. Minute beim 6:9 durch seinen Top-Torschützen Florian Billek, der auch an diesem Abend acht Mal erfolgreich war, erstmalig auf drei Tore absetzen. Doch der TVH ließ sich nicht abschütteln. Besonders in der Defensive fighteten die Kneer-Schützlinge um jeden Zentimeter und dahinter bot Simon Böhne erneut eine ordentliche Leistung und konnte u.a. zwei der vier Gästesiebenmeter und Hälfte Eins entschärfen. Beim 8:9 hatte Moritz Zörb nach schönem Anspiel von Weber den Anschluss markiert und kurz darauf konnte Paul Kompenhans beim 10:10 egalisieren (25. Min). Ein schöner Rückraum-Strahl von David Kuntscher zum 11:10 brachte den TVH gar wieder in Front, so dass Gäste-Trainer Jan Gorr sein Team an die Seitenlinie bat. Bis zur Halbzeit konnte sich kein Team absetzen und so ging es mit 13:13 in die Kabine.
TVH nutzt Coburger Schwächephase
Nach der Halbzeit starteten die Hausherren stark und nutzten eine kurze Schwächephase der Gäste um bis zur 35. Minute auf 18:14 davonzuziehen. Jan Gorr legte erneut die Grüne Karte, um seine Mannschaft daran zu erinnern, dass das Spiel wieder begonnen hatte. Doch zunächst konnte der TVH nachlegen. Ein Strahl von Ian Weber und ein weiterer Treffer des starken David Kuntscher bedeuteten die zwischenzeitliche 20:14-Führung für den TVH, ehe die Mittelhessen selbst durch einige halbherzige Abschlüsse Coburg wieder ins Spiel brachte. Beim 20:17 war es nun TVH-Trainer Stefan Kneer, der sein Team zur Auszeit bat. Und offenbar gelang es ihm, seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen: die eingewechselten Paul Kompenhans und Paul Ohl erhöhten auf 22:17 ehe Ian Weber sogar noch einen draufsetzte und unter lautstarkem Jubel zum 23:17 einnetzte.
Die Hüttenberger zeigten sich im Angriff nun wesentlich treffsicherer und zwangen Coburg zudem in der Defensive immer wieder zu ungewohnt vielen Fehlern . So verteidigten die Mittelhessen ihren Vorsprung bis zum 27:21 (55. Minute). Zwar konnte Coburg bis zur Schlussminute noch auf 27:25 verkürzen, doch geriet der Sieg der Mittelhessen vor allem dank einer an diesem Abend über sechzig Minuten überragenden Abwehrleistung nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
Nach Schreckmoment folgt Entwarnung
Eine Schrecksekunde erlebten die 1.400 Zuschauer wenige Minuten nach der Pause: Moritz Zörb schlug nach einer Abwehraktion gegen Coburgs Merlin Fuß hart mit dem Hinterkopf auf und musste nach mehrminütiger Behandlung mit der Trage vom Feld gebracht werden. Inzwischen konnte Mannschaftsarzt Sven Wösthoff aber Entwarnung geben. Zörb ist nach Untersuchungen im Krankenhaus wohlauf.
Stimmen zum Spiel
Jan Gorr (Trainer HSC Coburg): "Zunächst einmal Glückwunsch an den TVH zu einem, wie ich finde, verdienten Sieg. Wie zu erwarten, war es ein sehr intensives und über weiter Strecken auch emotionales Spiel. Wir müssen heute selbstkritisch sei. Wir haben besonders im Angriff heute nicht zu unserem Spiel gefunden und vor allem in der zweiten Halbzeit für uns untypisch viele Fehler gemacht. Vielleicht haben wir uns da etwas von der Kulisse und der hitzigen Atmosphäre beeindrucken lassen. Hüttenberg hat dagegen durch lange, geduldige Angriffe immer wieder Lücken in unserer an sich guten Abwehr gefunden."
Stefan Kneer (Trainer TVH): "Ich bin froh, dass wir nach der Verletzung von Moritz Zörb mental stark geblieben sind . Uns war klar, dass das heute ein intensives Spiel wird. In der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr teilweise nicht den Zugriff bekommen, so dass Coburg oft unter Bedrängnis den Ball noch weiterspielen konnte. Das haben wir in der zweiten Hälfte dann besser gemacht und vor allem zu Beginn sehr gut verteidigt. Ich bin heute auch vor allem auch stolz auf die Spieler, die ansonsten nicht so viele Einsatzzeiten haben: egal wer eingewechselt wurde, hat seine Sache gut gemacht. Das hat uns heute ausgezeichnet. Zudem haben wir uns besonders in der Defensive in einen Flow gespielt und dank einer bärenstarken Abwehrleistung Coburg zu vielen Fehlern gezwungen, was uns am Ende den Sieg beschert hat."
Statistiken
TVH: Ritschel, Böhne, Schwarz (2), Kirschner (5/4), Ohl (1), Weber (3), Zörb (1), Reichl (3), Rüdiger (1), Hofmann (1), Klein, Kompenhans (2), Schreiber, Kuntscher (8)
HSC Coburg: van der Merwe, Apfel, Runarsson (2), M. Jaeger (5), Dettenthaler (1), Bis (1), Glatthard, Fuß (3), Billek (8/3), Krone , Helmersson, Knauer, Valkovskis, Schäffer (1), Obranovic , F. Jaeger (4)
Foto: Jenniver Roeczey
Sonntag, 30 März 2025 | ||
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27 : 34 |
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17:00 | Sporthalle Am Hallo, Essen |