Der TV 05/07 Hüttenberg bleibt auch am 3. Spieltag ungeschlagen. Gegen einen bis dahin ungeschlagenen Aufsteiger HSG Krefeld Niederrhein gewinnen die Mittelhessen eine torreiche Partie am Ende mit 40:36 (18:15) und können damit sowohl die Festung „Sportzentrum Hüttenberg“ als auch die Tabellenführung erfolgreich verteidigen.
Trainer Stefan Kneer hatte bereits vor der Partie gewarnt, dass es seine Hüttenberger Jungs nicht mit einem typischen Aufsteiger zu tun haben würden. Die HSG Krefeld Niederrhein konnte aus den ersten beiden Spieltagen bereits drei Punkte einfahren und wurde auch am Samstagabend im mit 1.150 Zuschauern erneut ordentlich gefüllten Hüttenberger Sportzentrum ein schwieriger Gegner, der den Hausherren alles abverlangte.
Obwohl der TVH im Angriff angeführt von Paul Kompenhans besser ins Spiel kam als noch in den ersten beiden Partien und auch in der Abwehr Krefelds Spielmacher Jörn Persson gut im Griff hatte, gelang es den Mittelhessen nicht, den Aufsteiger vom Niederrhein auch nur minimal abzuschütteln. Viele Kleinigkeiten wie zwei Abpraller, die nach Parade von Yahav Shamir beim Gegner landeten oder auch der ein oder andere Fehlwurf gegen den Ex-Hüttenberger Finn Rüspeler sorgten dafür, dass die Partie in den ersten zehn Minuten ausgeglichen blieb (5:5, 12‘).
Erst dann gelang es den Hausherren so langsam das Zepter zu übernehmen. Als Paul Ohl einen strammen Schlagwurf zum 10:6 in die Maschen hämmerte, waren es erstmalig vier Tore Vorsprung (17‘). Doch der Liga-Neuling, der mit viel Tempo agierte, ließ sich nicht abschütteln und hatte beim 11:10 durch Lucas Schneider wieder den Anschluss hergestellt (21‘). Als Philipp Schwarz in Unterzahl doppelt von Linksaußen erfolgreich war, konnten sich die Gastgeber wieder etwas Luft verschaffen (15:12, 26‘). Mit diesem Abstand ging es beim 18:15 schließlich auch in die Pause.
Doch nach Wiederanpfiff lag das Momentum bei den Gästen, die sowohl vorne als auch hinten engagiert und entschlossen zu Werke gingen. Als Lucas Schneider nach achteinhalb Minuten zum 21:21 ausgeglichen hatte, nahm TVH-Trainer Stefan Kneer die Auszeit. Doch es war der Aufsteiger, der kurz darauf zunächst die Führung übernahm. Mit langen Angriffen gelang es der HSG, die nun auf 6:0 umgestellte TVH-Abwehr zu zermürben. Immer wieder kam ein letzter Pass in Bedrängnis doch noch zum Mitspieler, der dann völlig frei einnetzen konnte. Besonders Lukas Siegler und Julian Rose sorgten in den Reihen der Krefelder mit schönen Assists und Treffern für viel Schwung.
Nur gut, dass auch die Angriffsmaschinerie der Blau-Weiß-Roten ins Rollen kam. Ein Doppelpack des wurfgewaltigen Leif Haack und ein Treffer von Tim Rüdiger brachten den Hausherren die Führung zurück (25:23, 44‘), doch es blieb eine enge Partie. Mit einem 32:31 (52‘) ging es schließlich in die Crunch-Time. Und auch die hatte es in sich: beim 35:31 durch Paul Ohl (54‘) sah es zunächst so aus, als wäre der TVH nun endgültig auf die Siegerstraße eingebogen. Ein Doppelschlag der Gäste ließ die mittelhessischen Anhänger aber wieder zittern.
Ein in dieser entscheidenden Phase starker Danil Dyatlov sorgte zweieinhalb Minuten vor dem Ende für die vermeintliche Vorentscheidung zum 38:34, doch die Hüttenberger Jungs wollten es noch einmal spannend machen. Zwei Treffer für die Gäste binnen dreißig Sekunden ließen den Vorsprung für die letzten 70 Sekunden wieder auf zwei Tore schmelzen. Doch Paul Kompenhans sorgte bei Minute 59:25 mit seinem Treffer zum 39:36 endgültig für die Entscheidung. Den Schlusspunkt und die Kiste zum 40:36 sicherte sich schließlich Danil Dyatlov mit seinem dritten Tagestreffer.
TVH: Böhne (2 P./14 %), Shamir (9 P. /27 %) – Schwarz (3), P. Ohl (5), L. Ohl (6), Zörb, Spandau (1), Rüdiger (4/1), Reichl (3), Haack (5), Anselm, Stehl, Kompenhans (3), Dyatlov (3), Schreiber (1), Kuntscher (6)
HSG: Rüspeler (4 P./17%), Durmic (6 P. /23%) – Krass (1), Kolodziej (11/6), Klasmann, Schneider (3), Siegler (6), Schulz, Marquardt (5), Michalski (3), Braun, Jagieniak (1), Persson, Ingenpaß (2), Rose (4), Mircic
Schiedsrichter: J. Lier/M. Lier – Zuschauer: 1.150 - Zeitstrafen in Min. (TVH:HSG): 8:0 – rote Karten: -
Foto: Jenniver Rözcey