Serie reißt in Dresden
In der 2. Handball-Bundesliga muss sich der TV 05/07 Hüttenberg nach zuletzt vier Siegen in Serie am Sonntagabend mit 24:23 (13:11) bei der HC Elbflorenz 2006 geschlagen geben. Zwar schaffen es die Mittelhessen in Durchgang Zwei einen sechs-Tore-Rückstand aufzuholen, verlieren am Ende aber dennoch in letzter Sekunde.
Denn Tim Rüdiger hatte mit seinem fünften Treffer noch einmal egalisiert ehe dem HC per Siebenmeter im letzten Angriff zwei Sekunden vor Schlusspfiff doch noch der 24:23-Siegtreffer gelang.
Dabei war der TVH zunächst gut in die Partie gestartet, führte nach sechs Minuten mit 1:3 ehe eine sechs minütige Torflaute dazu führte, dass nun die Gastgeber vorne lagen. Dresdens torgefährlichster Spieler Timo Löser, am Ende mit zehn Treffern bester Schütze des Abends, hatte zum 4:3 getroffen. Dann endlich erlöste Vit Reichl sein Team und glich aus (4:4, 13‘). Nun übernahm der TVH, der neben Paul Kompenhans auch auf Johannes Klein verzichten musste und mit Paul Ohl, David Kuntscher und Tristan Kirschner drei nur bedingt einsatzfähige Spieler dabei hatte, wieder das Ruder. Angeführt von Niklas Theiß sowie den beiden Flügelflitzern Tim Rüdiger und Phil Spandau gingen die Gäste bis zur 21. Minute mit 7:10 in Führung. Doch vor der Pause stellten die Blau-Weiß-Roten erneut für über sechs Minuten das Tore werfen ein, scheiterten immer wieder am starken Robin Cantegrel im Kasten der Dresdner, so dass die Hausherren bis zum Halbzeitpfiff die Führung zurückeroberten und es beim 13:11 in die Kabinen ging.
Die zweite Hälfte startete wie die erste aufgehört hatte: Zwar gelang David Kuntscher der zwischenzeitliche 14:12-Anschlusstreffer, doch dann folgte die nächste TVH-Torflaute. Erneut gelang den Hessen – dieses Mal für satte acht Minuten – kein Treffer. Dennoch stand es nach 41 Minuten „nur“ 18:13, denn auch der HC hatte das Torwerfen vorübergehend eingestellt. So kam der TVH wieder auf zwei Tore heran (19:17, 46‘), doch der überragende Timo Löser sorgte dafür, dass seine Mannschaft die Nase vorne behielt. So leuchtete in der 49. Minute ein 21:17 von der Anzeigentafel.
Doch der TVH steckte nicht auf. Die Abwehr kämpfte weiterhin um jeden Ball und Simon Böhne sorgte mit einigen wichtigen Paraden dafür, dass die Blau-Weiß-Roten bis zur 58. Minute keinen Gegentreffer mehr kassierten und Kapitän Hendrik Schreiber per Doppelschlag zum 21:21 ausgleichen konnte. Zwei Mal noch legte der HC vor, zwei Mal konnte der TVH noch ausgleichen ehe die Dresdner im letzten Angriff buchstäblich in letzter Sekunde durch den nervenstarken Julius Dierberg noch den 24:23-Siegtreffer erzielten.
Stefan Kneer: „Wir sind natürlich sehr enttäuscht, dass wir in Dresden am Ende sehr, sehr knapp verlieren. Dennoch kann ich meiner Mannschaft – auch aufgrund der Personalsituation – erneut nur ein Lob aussprechen: Wir hatten nur drei fitte Rückraumspieler, alle anderen waren angeschlagen und haben sich trotzdem in den Dienst der Mannschaft gestellt.
Zu Beginn des Spiels fehlt uns ein bißchen das Wurfglück oder wir sind zu hektisch vor dem Tor. Dann hat Dresden in der Abwehr aber auch gut gemacht. In der 2. Halbzeit kommen wir nicht gut rein, uns fehlt etwas die Leichtigkeit und personell bedingt auch die Automatismen. Trotzdem haben es alle Spieler gut gemacht. Am Ende kämpfen wir uns von -6 noch einmal ran, das zeichnet unsere Mannschaft aus. Mit ein bißchen Glück geht es am Schluss unentschieden aus, aber so ist das eben. Jetzt freuen wir uns auf das letzte Heimspiel, das wir natürlich gewinnen wollen.“
HC: Mallwitz, Cantegrei – Wucherpfennig (1), Dierberg (4/2), Klepp, Pehlivan (2), Dumcius (3), Aktas, Stavast (1), Greß (2), Stoyke, Döbler, Dutschke, Thümmler (1), Possehl, Löser (10)
TVH: Böhne, Shamir – Schwarz, Kirschner, Theiß (5), P. Ohl, L. Ohl, Zörb (1), Spandau (2), Rüdiger (5/1), Reichl (4), Haack (1), Schreiber (3), Kuntscher (2)
Foto: Stephanie Fleischer - HC Elbflorenz